Rabbit Hill wurde 1993 vom begnadeten Frontmann Dieter Bartsch (†), Eberhard Ried (b) und den Hannoveraner Brüdern Peter (g) und Martin Woratz (dr, voc) gegründet. Der Bandname leitet sich von Münchens berühmt-berüchtigtem Stadtteil Hasenbergl ab, in dem die Truppe auf der Suche nach einem Übungsraum gastliche Aufnahme fand (Die Anglisten unter uns werden jetzt anmerken, dass der Rabbit kein Hase, sondern ein Karnickel ist - sei's drum). Die Lärmbuben spielten sich die Finger wund in Clubs, Hallen ( u.a. im Circus Krone), traten auf Festivals auf und landeten im Finale des ersten deutschen Emergenza Nachwuchsfestivals.


Parallel wurde das Debütalbum "Carrots & Sticks" veröffentlicht. Eine eigene CD zu produzieren war damals noch ein enormer technischer und finanzieller Aufwand. Digitales Homerecording, YouTube, Facebook, Spotify etc. lagen in weiter Ferne. Also, was tun? In Deutschland waren in den 70er und 80er Jahren die Musicland Studios angesagt. Weltstars wie Led Zeppelin, Queen, Iron Maiden, Whitesnake gaben sich im Keller des Arabellahauses die Klinke in die Hand. Jetzt gab es die Räume nicht mehr. Die neu gebaute U-Bahn und die damit verbundenen Störungen hatten der heiligen Stätte den Garaus gemacht. Die 24-Spur Band-Maschine, auf der legendäre Platten aufgenommen wurden, war ins "Schall und Rauch - Studio" des früheren Musicland-Mitarbeiters Uli Eisner gewandert, und dort wurde - mit ihm als Co-Produzenten - auf eben dieser Analogmaschine "Carrots & Sticks" aufgenommen.
Das Album ist u.a. auf iTunes und bei Amazon erhältlich.

Die CD erhielt im In- und Ausland durchwegs positive Kritiken. Sogar im Land der aufgehenden Sonne hat man sie gehört, das japanische Hardrock Magazin "Silent Noise" brachte ein Titelseitenfoto samt Interview.

Und so sahen Rabbit Hill Ende der 90er aus:

Leider hielt die Band dem Stress nicht stand, 1998 kam es zum Überlastungs-Bruch. Übrig blieben die Woratz-Brüder. Die beiden suchten sich neue Mitstreiter und machten sich 1999 an die Arbeit zur zweiten LP. Doch wer mal in einer Band gespielt hat, der weiß, dass sogenannte "Künstler" nicht einfach sind. Das Besetzungskarussel drehte sich, bis allen schlecht wurde. Irgendwann gaben die Jungs auf. Anstelle von Sex, Drugs & Rock 'n' Roll gab's Kinderwagen, Kleinkredit & Kurzhaarschnitt. Nur Peter blieb stur und rannte weiter ignorant mit dem Langhaarschädel gegen die Wand.
Die Jahre gingen ins Land ...


Zeitsprung

Die Karnickel reinkarnieren 2016/2017. Mit dem japanischen Stimmwunder Takeshi holen sie ein Bohlen-erprobtes Sangestalent in die Band, das es mit den höchsten Tönen aufnimmt. Der Rest der neu versammelten Groove-Truppe, die sich auf merkwürdigsten Wegen zusammenfand, ist ebenso dem historischen Band-Motto des Hasenhügls verhaftet, das da lautet:

"Hauptsache, es knallt!"

Irgendwelche Zweifel? - Dann reinhören!


v.l.n.r.

Frank Riepl (g, background voc)

Takeshi Nagaike (voc)

Jan Esser (dr)

Karl Huber (b, background voc)

Peter Woratz (g, key)